Max Graef – Smooth Operator
Porträt
Money $ex Records ist ein 2015 von Max Graef, Glenn Astro und Delfonic gegründetes Plattenlabel aus Berlin.
Mit ihrem einzigartigen, Sample-basierten Ansatz sind die Künstler von Money $ex ein essenzieller Teil einer neuen Generation von House-Producern, die es mit Genregrenzen nicht so eng sieht. Es gehört zu einer Familie von Labels, die aus dem Dunstkreis der OYE Plattenläden in Berlin hervorgegangen ist. Dort lernten sich Delfonic und Ludwig Labuzinski als Kollegen kennen. »Ludwig hat bei uns ja schon Schülerpraktikum gemacht, da war er 16 oder 17« erinnert sich Delfonic. 2012 brachte Labuzinski dann das erste Release von Box aus Holz mit, das er gemeinsam mit Max Graef auf die Beine gestellt hatte. »Die haben damals von irgendeinem Musikfonds Geld bekommen und dann haben die die Platte gepresst«. Das Release war ein voller Erfolg und markierte den Anfang des Aufstiegs des jungen Berliner Freundeskreis auf die internationale Bildfläche. Mittlerweile sind vor allem die frühen Box aus Holz Platten schwer gesucht. Zu Beginn waren Vertrieb, Mastering oder Design noch ausgelagert, aber mittlerweile macht man »komplett alles« selbst – nicht nur für Money $ex Records und den quasi-Vorgänger Box Aus Holz.
Im Vergleich zu dem auf tanzbare 1-inches ausgelegten Label Box Aus Holz soll Money $ex Records »breit aufgestellt« sein. Das bedeutet nicht nur, dass auch Alben veröffentlicht werden, sondern steht in erster Linie für eine Offenheit gegenüber Genres. Das Label veröffentlicht weiterhin hauptsächlich Musik aus dem engeren Umfeld der Gründer. Allerdings gehen LPs wie »Dog« von der Max Graef Band oder Gerry Frankes »Freaks Brew« stark in Richtung Jazz und Funk. Andere EPs erinnern dagegen mehr an Techno als an House. Auch Alben von renommierten Beatmakern werden bald auf dem Label erscheinen. Überhaupt hat Money $ex Records einen ständig fühlbaren Bezug zu Hip-Hop, nicht nur weil Künstler wie Hodini / Hulk Hodn oder Twit One ursprünglich aus der Boom-Bap-Ecke kommen. _»Ich bin ja auch in den Neunzigern mit Musik sozialisiert worden und Hip-Hop war für mich eine geile Area, mit A Tribe Called Quest, De La Soul, dem ganzen Native Tounge-Gedöns«, sagt Delfonic. »Da hab ich natürlich auch Anknüpfungspunkte. Dieses Schmutzige, Dreckige, ein bisschen Sample-basierte – das hat natürlich etwas anderes als House, wie ich es immer wahrgenommen hatte«. Gemeinsam mit den einzigartigen Illustrationen von Rahel Süßkind, die das Design für jede Veröffentlichung auf dem Label zu verantworten hat, bildet dieser »andere«, von Samples lebende House einen roten Faden in der Welt von Money $ex Records. Es gebe aber keinen Masterplan: »Wir wissen nicht, wo die Reise hingeht«.
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