Modularfield Records
Modularfield ist ein 2014 von Markus Scholz und Stefan Lieher gegründetes Plattenlabel aus Köln. Im Grunde ist man bei Modularfield aber zu dritt. Denn nicht nur zeichnet sich Grafiker Lukas Höh für das Logo des Labels verantwortlich, das Konzept der Trilogie bildet überhaupt den roten Faden, der die eklektische Stilmischung zusammenhählt. _»Ziel ist es, eine interdisziplinäre Verbindung aus Musik und Artwork zu schaffen. Vor allem aber einen genreübergreifenden Sound zu präsentieren, der in sich stimmig ist«_, erklärt Scholz. So treffen in einer Kassetten-Trilogie beispielsweise der Electro-infizierte Analog-Techno von Reverbal Sign, großer-Gesten-Electro-Pop von Inky Timez und schüchterne Neo-Klassik von Kana Wakanero zusammen. Nicht allein das Format bringt sie in einen Kontext, sondern auch das Artwork, das nach dem namensgebenden Modularsystem leicht verändert den Zusammenhang zwischen den Releases unterstreicht, passend zu dem, was Scholz _»ein breites Feld von in sich geschlossener Soundwelten«_ nennt.
Überhaupt: Formate. Tapes, Vinyl, CDs mit semi-transparentem Artwork und sogar Dubplates haben Modularfield bereits veröffentlicht. Selbst eine kleine Edition mit Kölschgläsern hat das Label angefertig, schließlich muss bei einer eher international als regional angesiedelten Fancommunity etwas Lokalkolorit transportiert werden. Fetischbedürfnisse allein werden mit Modularfield jedoch nicht bedient, alle der meistens in sehr kleinen Auflagen erscheinenden Veröffentlichungen sind auch digital erhältlich. _»Und wenn die ersten 3D-Drucker ordentliche Platten machen, sind die Karten sowieso neu gemischt!«_, so Scholz. Denn obwohl die Betreiber das Labelgeschäft neben dem eigentlichen Arbeitsleben stemmen, an Experimenten reizt es sie definitiv. Zehn Dubplates bei winterlichten Temperaturen selber schneiden? Klar doch. 20 Kassetten per Hand überspielen, dabei Bier trinken und am nächsten Tagen mit Höllenkater aufwachen? Muss auch mal sein. Alles zu ertragen, wenn der Bezug da ist. _»Durch die persönliche Verbindung zur Musik, deren Geschichten und was man daraus gelernt hat, macht eigentlich jedes Release einzigartig und in etwa gleich wichtig«_, sagt Scholz, der mit seinen Kollegen jedes Release noch ein bisschen einzigartiger macht. Ob das mit einem 3D-Drucker noch genauso wäre?