DJ soFa – Die Einmaligkeit von Sounds
Interview
Meakusma ist ein 2008 von Christophe Houyon und Michael Kreitz gegründetes, belgisches Plattenlabel aus Eupen.
Der Osten Belgiens mag zwar vergleichsweise beschaulich wirken, kann aber auf eine Rave-Geschichte bis tief in die neunziger Jahre zurückblicken. Houyon und Kreitz waren vor allem in deren experimentelleren Ausläufern unterwegs, insbesondere Kreitz in seiner Tätigkeit als DJ und Mitglied des Vereins Klangforschung Ost, mit dem er Artists wie Electric Indigo, I-F oder Christian Morgenstern nach Belgien buchte. Nachdem er einige Zeit für ein lokales Festival Acts wie Richard Devine neben die Toten Hosen auf die Bühne stellte, lernten sich die Beiden schließlich nach ihrem Umzug in die Landeshauptstadt Brüssel kennen, wo Meakusma im Jahr 2004 seinen Anfang als Veranstaltungsreihe nahm. Aus dieser ist nicht nur das Label, sondern im Jahr 2016 sogar ein eigenes Festival entstanden. _»Den Veranstaltungen, dem Label sowie auch dem Festival liegt eigentlich der gleiche Geist zugrunde: die Lust, die Musik, die man entdeckt hat, auf die ein oder andere Art zu teilen«_, erklärt Kreitz den Zusammenhang zwischen Konzerten, Festival und Label. Zu eng wollen die beiden, die seit 2016 von David Langela bei der Labelarbeit unterstützt werden, diesen Konnex aber auch nicht halten: _»Ein Kollektiv, welches sehr häufig die Labelkünstler auf ihren Veranstaltungen bucht und/oder versucht, mit ihnen auf Tour zu gehen, wollten wir von Anfang an nicht werden«_, so Kreitz entschieden.
Mit Blick auf den Katalog des Labels zeigt sich dementsprechend auch eine musikalische Vielfalt, deren Wurzeln in der House- und Techno-Szene ebenso wie ein ausgeprägtes Interesse für experimentelle Spielarten offensichtlich ist. Roger23, Move D & Benjamin Brunn, Vakula oder Terrence Dixon waren beispielsweise auf dem ersten Release – einer Kollaboration mit dem schottischen Label Ampoule – zu hören, in jüngeren Releases der Kölner House-Produzentin Viola Klein zieht sich dieses Interesse fort. Die spielerische Experimentalität von Meakusma als Label schlug sich allerdings schon ebenso früh nieder. 2010 veröffentlichte der Detroiter Techno-Head Dixon die EP »Room 310« über Meakusma. Darauf zu hören: ein überlanger Jazz-Remix des Titelstücks. So gesellen sich neben klassische Dance-Releases und grenzgängerische Produktionen von etwa Madteo, Mix.Mup oder den Different Fountains auch Drone-Platten von Giraffe und die eigenwilligen Dub-Interpretationen eines Lord Tang. _»Wir machen da keinen Unterschied«_, sagt Kreitz angesichts der bunten Mischung. _»Die Entscheidungen, die wir beide treffen, kommen größtenteils aus dem Bauch heraus. Das verhält sich beim Festival sehr ähnlich und spiegelt eigentlich auch überhaupt unsere Haltung zur Musik wider.« Und so gestaltet das mittlerweile auf drei Personen angewachsene Team mit Konzerten, einem Festival und nicht zuletzt dem Label die Szene Ostbelgiens aktiv mit. Von wegen beschaulich.
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