Ausklang | 2017KW23 – 8 essentielle neue Platten
Liste
777 Records ist ein 2013 vom DJ Ron Wilson gegründetes, deutsches Plattenlabel aus Berlin. Obwohl 777 auf seiner Facebook-Seite ein gutes halbes Dutzend Produzenten als Teil der »Gang« aufzählt, kümmert sich Ron Wilson auf eigene Faust um den Betrieb. Die Gang macht die Musik, er den Rest. _»Ich finanziere, organisiere, bedrucke die Cover per Siebdruckverfahren, verschicke die Platten alle selber und mache die Promo. Zum Siebdrucken hole ich mir aber immer etwas Hilfe«_, gibt er zu. Eine wirkliche Philosophie verfolgt er dabei nicht, seine Hands-On-Mentalität ist Selbstzweck genug. _»Meine Einstellung ist, gutes Material rauszuhauen und somit die Leute auf verschiedene Arten zu bewegen – sei es auf der Tanzfläche, im Kopf oder im Herzen.«_ Tanzmusik ist es auch, die der DJ und Promoter über 777 vertreibt: House und Techno von Pablo Mateo, Orson Wells, Brighton, Leaves, Roger23, Qnete und anderen.
Der Sound von 777 ist der bunten Mischung entsprechend mal sanft, mal struppig, mal abenteuerlustig oder ganz traditionsbewusst; mal durch Electro- und Hip Hop-Einflüsse geerdet und mal in unendliche Weiten abdriftend. _»777 ist auch Fan von verspulten Trips«_, stellt Wilson klar. _»Dafür bieten sich die B-Seiten oder Compilations gut an. Es wird natürlich sehr viel Wert auf Qualität gelegt, und das bedeutet nicht eine klare, saubere Produktion, die dahinterstehende Idee beziehungsweise das Resultat, das für sich alleine steht und Charakter zeigt.«_ Den tragen die Releases des selbsternannten Kontrollfreaks, der sich nicht nur im eigenen Freundeskreis, sondern auch auf Soundcloud nach potenziellen 777-Acts umschaut und so auf Seixlack und Futers stieß, auch stolz auf den Sleeves. Der Designer Core gehört ebenso zur 777-Gang wie die gelisteten Produzenten, sagt Wilson. _»Core versteht meine Vision und übertrifft diese jedes Mal!«_ Ganz so idyllisch ging es bei 777 allerdings nicht immer zu: Schon nach der zweiten Katalognummer dachte der DJ daran, wieder das Handtuch zu werfen. Solange, bis die nächste Demo, Glyns »Youtube Rips«, ins Haus flatterte und das Feuer neu entfachte. Ohne Gang kein Label.
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