Mit seinem Album Where Were You In ’92 war Zomby ein Bass-Musik-Meilenstein gelungen. Auf seinen oft rabiaten Tracks hämmerte der Bass, die Drums rannten mit kreischenden Synthies um die Wette und das alles wurde wieder und wieder gebrochen durch Tröten oder Schüsse. Auf seiner ersten Veröffentlichung seit zwei Jahren sitzt die Munition nun nicht mehr so locker. Der Finger hüpft dabei trotzdem immer nervös über dem Abzug und genau hierin lieg die große Stärke von Dedication : Das Album ist viel melodiöser, ja weicher als frühere Werke und trotzdem schwingt stets dieses dunkle, bedrohliche Gefühl mit, dass Zomby’s Sound seit jeher auszeichnete. Verspieltere Synthies sind der Hauptgrund für die Entschärfung der Wucht, die der Bass aber mit tiefen Schlägen in die Magengrube des öfteren andeutet. Es sind die gezügelte Gewalt von Zomby’s Musik und die stetig mitschwingende Spannung, dass es zum Ausbruch kommt, die das Album so intensiv machen. Auch die untypischen Elemente (Streicher, Pianos, Noah Lennox) verdichten eher die Grundstimmung, als dass sie diese aufklaren würden. Melancholie, Trauer, angedeutete Aggression: Das alles kann man zwischen die Zeilen von massenweise vorhandenen Klasse-Songs interpretieren. Am Ende ist Dedication im Vergleich zu früheren Werken nicht mehr so brutal in seiner musikalischen Durchschlagskraft, aber weit intensiver in seiner vermittelten Atmosphäre.
Dedication