»Attack Time« von Zeus B. Held erschien 1981 auf einem Schlagerlabel, was sicher keine gute Idee war, denn Bernd spielte solo nicht gerade das, was Hannelore sonntags zum Bienenstich auflegte. Aber was sich damals nicht verkaufte, kann ja 40 Jahre später ein Kassenschlager werden. Dachte sich zumindest Bureau B. Und hat das Ding neu verpackt – als »eine der aufregendsten Platten der experimentellen Krautrock-Ära«. Klingt gut, ist natürlich eine Ansage. Und Ansagen muss man liefern, sonst steht man dumm da.
Aber Entwarnung. Hier steht niemand dumm da. Es kommt nur einiges zusammen. Die Gitarre. Der Synthesizer. Das, was man sich in den Siebzigern reingepfiffen hat, um es rüber in die Achtziger zu schaffen, und so weiter. Manch musikexpressiver Zeitgenosse mag diese Wochensuppe als »missing link« zwischen »Kraut« und »NDW« ausgemacht haben. In Wahrheit hat sich da Anfang der 80er Jahre jemand einfach nix geschissen. Bernd Held hat jedenfalls nichts vorweggenommen, überbrückt oder gar abgeschlossen. Es war einfach die Zeit. Eine Computerwelt. Für alle Neuland. Und dann nicht mehr.
Attack Time
