Review

Zebster

aka Zeb.Roc.Ski

From Here To Fame • 2011

Das Buch Zebster erzählt die Geschichte von Akim Walta und seinen zahlreichen Projekten und Werken – von den ersten Tagen der HipHop-Kultur in Deutschland bis hin zur weltverbindenden Gegenwart als Writer, Hip Hop-Netzwerker, Veranstalter, Autor, Manager, Geschäftsmann, Musikproduzent u. v. m. Es erzählt Geschichten aus der Zeit des Tramper Tickets, vor Internet und Handys, die den allgegenwärtigen Pioniergeist der Achtziger und Neunziger an Orten wie London, Paris, Hamburg, Berlin, Stockholm, München oder Kopenhagen verdeutlichen. Unterstützt werden diese Schilderungen durch 400 Fotos und Skizzen, die Akim Waltas Entwicklung als Writer Zebster dokumentieren, aber auch die Hintergrundgeschichten und deren Helden greifbarer werden lassen. Es sind Geschichten aus einer Zeit, in der Kontakte noch persönlich geknüpft und per Brief oder Telefon aufrechterhalten wurden. Unangekündigt fuhr man in fremde europäische Städte, um bei angeblichen Adressen anderer Writer, also vielmehr dem Haus derer Eltern zu klingeln. Manchmal hatte man Glück, konnte eine Verbindung knüpfen und durfte im Keller übernachten. Oft hatte man auch Pech und musste sich beeilen, um den nächsten Anschlusszug in eine andere europäische Stadt zu erwischen. So taucht viel Subjektives aus dem Leben und Schaffen von Zebster auf, aber auch legendäre Begebenheiten wie z.B. Dortmund Jam, Hip Hop Jam Mainz, MZEE Frisch & Frischer oder Under Pressure Jam werden aus Zebsters eigener Sicht dargestellt und durch Kommentare von Skena, Chintz, Loomit, Can2, Swift Rock, Darco, Gawky, Bates, Wane, Blade u. a. relativiert. Doch nicht nur der Macher Akim Walta, sondern auch die Persönlichkeit, die heute noch gerne Eidechsen fängt – ganz wie zu alten Pfadfindertagen mit Partner Can2 – wird auf den knapp 140 Seiten erwähnt. Auch die ein oder andere Bombing- und Chase-Story bleibt nicht unerwähnt. Allerdings gilt Zebster als kontroverse Figur und eckte aufgrund seiner diversen Projekte auch so manches Mal an, so dass das Buch auch die eine oder andere Geschichte klarzustellen oder zumindest aus Waltas eigener Perspektive zu beleuchten versucht. Wer sich immer noch nicht so ganz sicher ist, wer dieser Akim Walta eigentlich ist, dem sein einige seiner renommiertesten Projekte genannt: MZEE Records, OTR Magazin, »Hip Hop Files« (From Here to Fame Publishing) oder Hip Hop Stützpunkt. Für alle Interessierten deutscher und europäische Hip Hop- als auch Graffiti-Geschichte ist diese Buch sehr zu empfehlen.