Die japanische Komponistin und Pianistin Yumiko Morioka hat sich allein mit ihrem New-Age-Album »Resonance« von 1987 einen Platz in der Musikgeschichte verdient. Dazu beigetragen hat das Label Métron, das die bis dahin nur in Japan veröffentlichte Rarität vor fünf Jahren neu auflegte. Dass es so lange still um Morioka war, lag auch daran, dass sie nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums die Musik an den Nagel gehängt hatte, um eine Familie zu gründen. Erst seit kurzem gibt sie wieder Konzerte und schreibt neue Kompositionen.
Ein Ergebnis ist das Album »Gaiaphilia«, das sie zusammen mit dem Sounddesigner Takashi Kokubo produziert hat. Darauf mischen sich Moriokas offene, wie unabgeschlossen tastende Klavierfiguren mit Kokubos Synthesizersounds und Field Recordings, meist Naturaufnahmen mit Tierstimmen oder Wasserrauschen. Das Ganze geschieht unter anderem mit der Absicht, das Bewusstsein für Umweltfragen zu schärfen. Das ist nicht falsch. Für die Musik aber auch nicht. »Gaiaphilia« bietet eine wunderbar ausbalancierte Mischung aus akustischen und elektronischen Klängen, bei der man das eine immer vom anderen unterscheiden kann. Schön, dass Morioka die Musik nicht vergessen hat.

Gaiaphilia