Review

Young Hare

Unbreak My Heart

Altin Village & Mine • 2014

»Isla Nubla« heißt der Song, den man am besten als bunt bezeichnet. Von Congas, Bongos, Wasweißichnicht getrieben, auf hellen Synths und Zwitschern aus dem Tropenwald versprüht diese Ode an »Jurassic Park« seine Lebendigkeit zu allen Seiten. Verantwortlich dafür ist nicht etwa eine Band aus Timbuktu, sondern zwei Männer aus Frankfurt am Main. Young Hare nennen sich die beiden, die mit »Isla Nubla« die Stimmung für ihr Debütalbum einheizten. Doch wo »Isla Nubla« die Farbbombe in einer schwitzende Menge ist, da entpuppt sich das Album als ausgewaschener Wasserfarbkasten neben einer lauwarmen Tasse Tee: Diesen Groove, diese Dringlichkeit erreicht kein anderer Track mehr; viel mehr schafft es das Album sonst nicht einen so unverhofft einzunehmen. Das liegt hauptsächlich am Gesang. Die Instrumentals bewegen sich verspielt zwischen exotischen Elementen und dem Synth-Pop, den du kennst, seitdem du 17 Jahre alt bist. Die Stimme wirkt im Gegensatz zu den quirligen Instrumentals leider fast ordinär. Als hätte Hot Chips Alexis Taylor ein Burn-Out und einen deutschen Akzent. Aber auch die Melodien kommen zu oft schwachbrüstig daher, wirken unausgereift, schlendern umher, unentschlossen auf der Suche nach einer besseren Idee, die sie nicht finden. Das ist schade. Denn so kann auch dieser kristallklar gemasterte Sound irgendwann nicht mehr verhindern, dass der Eindruck, den »Unbreak My Hear« hinterlässt, schnell verblasst.