Review Electronic

Yoshio Ojima

Club

We Release Whatever The Fuck We Want • 1983

Es gibt Clubs, in die kommt man nicht rein, egal wie viele »How to get past the Bouncer in…«-Videos man sich angeschaut hat. Dann gibt es wieder andere Clubs, die einen mit offenen Armen empfangen würden, wenn man auch nur eine Ahnung von ihrer Existenz hätte. So geht es einem mit dem Album »Club«, das der japanische Komponist und Produzent für all things Avantgarde und Environmental Music, Yoshio Ojima, vor über 40 Jahren aufgenommen und veröffentlicht hat. Damals allerdings auf Tape, das heute für mehrere tausend Euro gehandelt wird, mit handgefertigtem Holzschnitt in einer Kleinstauflage von 50 Stück. Da sind selbst die eifrigsten Flohmarkt-Goldgräber entschuldigt.


Wer den Traum vom Eigenheim für diese 40 verspulten Minuten nicht aufgeben möchte, greift jetzt zur erstmals erhältlichen Vinylvariante und verliert sich auf acht Tracks in bunten Loops, Early-80s-Electronica, einem ganzen Fuhrpark an gesampelten Stimmen, Spielzeugen und Instrumenten sowie Vorläufern von House, die ganz genau wissen, wo die Tanzfläche steht. So hüftsteif und technisch die Musik zu Beginn auch wirken mag, entstehen bei Yoshio Ojima aus der Repetition heraus unwiderstehliche Grooves sowie eine pure Freude am Entdecken der Sounds. Das ist so eine Platte, die einem die eigene Abgeklärtheit ob der ganzen Reissue-Welle wieder austreibt. Denn nein, man hat wirklich noch nicht alles gehört. Wer das zugeben kann, ist in diesem Club herzlich willkommen.

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Yoshio Ojima
Club
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