College Rock, Du ärmste Sau, was ist nur aus Dir geworden? Die Pixies sind fett, die Zukunft von Sonic Youth ist ungewiss und Billy Corgan ist zum freundlichen Grinsemann geworden. Und vom Nachwuchs braucht bitte niemand erst anfangen. Immerhin gibt es mit Yo La Tengo eine Konstante, die durchweg überzeugen konnte. »Fade«, die 13. Platte in fast 30 Jahren Bandgeschichte, schlägt sich dabei wieder auf die ruhigere Seite, wie es schon etwa bei »And Then Nothing Turned Itself Inside Out« tat. Viel hat sich bei der Herangehensweise des Trios nicht geändert. »Will You Better« packt die Orgel als Teppich unter den Rhythmus der Drums, während darüber der leicht gedämpfte Gesang ein paar nette Zeilen säuselt. College, Noise, Folk und Indie sind die vier Ecken, in die Yo La Tengo auf »Fade« Liebe stecken. Das geht mal erdig wie in »Two Trains« und mal träumerisch wie in »Cornelia And Jane«. Die großen Melodien bringen Yo La Tengo so nicht, dafür entfalten sich leise Bläser in »Before We Run« auf herzerwärmende Weise. »Fade« schüttelt reichlich bekannte Melodien und Muster aus dem Ärmel – ohne dabei allerdings nach Vergangenheit zu muffeln. Die Cordhose sitzt etwas enger und die Chucks sind noch ranziger als damals, aber irgendwie macht das doch nichts. Wenigstens auf ein paar Dinge ist eben immer noch Verlass.
Fade