Mindestens zwölfmal gelesen, aber erst jetzt draufgekommen, die Platte heißt ja »softSCARS« und nicht »softCARS«. Das ändert zwar auch nix an dieser sehr guten und also fünften Platte von der gerne auch mal als »spannendsten Figur im Bereich des alternativen Pop dieser« oder vielleicht auch jener Zeiten genannten yeule. Ist aber doch eine Erwähnung wert, sofern man statt sanfte Narben auf weiche Karren steht. Also. yeule. Kleingeschrieben, weil Komma deswegen. An der Stelle schreiben promiskuitive Kulturredakteure dann von irgendeinem Zeitgeist, der Achtziger oder Neunziger oder gar der 2000er und ziehen dann rasant den Bogen in die von ihnen fragmentarisch in den Siebzigern endende Neuzeit: »Klingt ja alles wie Grimes, nur besser!« Ja, gut. So kann man das natürlich auch sehen. Oder hören. Damit reicht yeule aber all jenen eine DU SCHREIBST JETZT NICHT HYPERPOP-Hand, die sich beim Wörtchen Pop immer ostentativ den Finger in den Hals stecken, weil: Da steht ja irgendwas von Avantgarde und wenn dahinter Pop steht, ist das wie in der Mathematik: Minus und Minus gibt Plus. Darauf können sich dann auch auf Doc Martens starrende Ich-hör-ja-nur-Experimentelles-Menschen einigen. Na dann, Prost Mahlzeit, und yeult nicht rum!
Softscars White / Blue Vinyl Edition