In gewohnt überdrehtem, nahezu spastisch zuckendem Electro-Funk mit Punk-Pop-Einschlag präsentiert das Duo Yacht sein fünftes Album. Es ist das zweite, das sie auf dem Hauslabel von James Murphy loslassen. Und dieses Mal mit dem ambitionierten Ansatz ein Konzept der Utopie zu verfolgen. Das klingt stellenweise quietschfidel wie Pop aus Japan, an anderer Stelle wie die Zukunft der Indie-Disco. Hektische Beats wechseln sich mit hüpfenden Gitarren-Chords ab, kindergesichterte Basslinien dröhnen hinter glitzernden Eighties-Synthesizern hervor, während leichtfüßige Piano-Riffs einer Armada an Cowbells gegenübertreten, um die Vorherrschaft im Sound der Band aus Portland, Oregon für sich zu beanspruchen. Über diesem Potpourri schwebt der leicht aus dem Delirium stammende Gesang von Sängerin Claire L. Evans. Mit dieser eigenwilligen Mixtur mangelt es Shangri-La auf keinen Fall am Spaßfaktor, an das Vorgängerwerk kann es dann aber doch nicht wirklich anschließen. Aber alles eine Frage wie verbohrt man sich der LP widmet. Vielleicht hätten bloß ein paar weniger Ideen, die es wohl unbedingt als Sahneschlag draufzusetzen galt, dem bunten hedonistischen Treiben gut getan. »If we build an utopia, will you come and stay?«. Für eine Weilchen, gerne.
Shangri-la