Review

XXXY

Last Dance

Rinse • 2015

Reissue des Jahres 2023

Halbzeitpause oder doch Abschluss? Es sollten drei EPs sein, die der Wahlberliner Rupert Taylor für den Labelzweig der legendären Radioinstitution Rinse FM abliefert und nun heißt schon die zweite »Last Dance«. Ob sich beim kürzlich nach Berlin übergesiedelten Briten vorzeitige Erschöpfungserscheinungen bemerkbar machen? Zu hören ist in den drei Stücken zumindest nichts dergleichen. Der Titeltrack täuscht mit perligen Bleeps eine ruhige Gangart an, wird aber sofort von Stakkato-Chords und einer zischelnden Hi-Hat auf den Dancefloor geschubst. »Last Dance« trägt zwar wirklich eine Träne im Knopfloch, drückt die aber nur zur Peak Time raus – ein schöner House-Tune, der unaufgeregt ums Eck kommt und doch Euphorie befeuert. »Lately« gibt sich da schon fordernder. Es ist die Sorte Track, die dir ein Bier ausgibt und dich am Ellbogen auf den Floor zieht, ob du willst oder nicht. Glück für dich, das du angesichts dieses bouncenden Grooves auch wirklich willst. So richtig aggressiv werden XXXYs Töne dann mit dem passend betitelten »Close The Door Behind You«. Obwohl: Ein Rausschmeißer ist das keineswegs, sondern eher der fehlende missing link zwischen House-Peak-Time und Techno-Set-Anheizer. Mit beseelten Vocals, dubbigen Klangspielereien und einem Stampfbeat, der sich seiner körperlichen Direktwirkung voll bewusst ist. Nein, so klingt kein letzter Tanz, so klingt es, wenn es erst richtig losgeht.

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