Nach acht langen Jahren meldet sich endlich unser heimische Space-Jazz Pionier zurück. Zwar mit neuer Besetzung, dafür aber mit dem selben unnachahmbaren Sound, mit dem er seine 1999 gefundene Nische über die Jahre konsolidiert hat. Als studierter Jazzpianist hat Xaver Fischer immer schon viel Wert darauf gelegt festzustellen, dass seine Musik ohne die Hilfe von Sequencern und Overdubs auskommt. Diesmal ist man noch einen Schritt weitergegangen und hat sich in traditionsbewusster Manier an nur zwei Tagen im Studio eingefunden, um nicht nur in maximal drei Takes pro Songs das Material für diese Scheibe auf Band zu bannen, sondern es auch vor Ort zu komponieren. Das Resultat erinnert auch mehr an eine Jamsession als ein Album, bei der man manches mal den roten Faden vermisst, der sich so geschmeidig durch die ersten Kapitel dieses Trios zog. Irgendwie habe ich den Eindruck die vielen Jahre als Session- und Live-Musiker haben ihren Eindruck hinterlassen, und wo zuvor noch genreübergreifend ein neuer Stil eingefordert wurde, wird dieser jetzt nurmehr bedient. Klang mit der Beteiligung von Cyborg Haines und der Mensch-Maschine Eric irgendwie lebendiger. Und das schreib’ ich weder ausschließlich diesen beiden zu, noch den Neuzugängen ab. Ist weder verwerflich noch verwunderlich nach abertausend zurückgelegten Kilometern, hunderten von Gigs, fast fünfzehn Jahren Werdegang, 5 Studioalben und drei Kindern. Und trotz alledem ist Xaver noch immer derselbe fusionverliebte Spacejazzer, der schnappatmend durch unser beider Klangkosmos schwebt. Zum Einstieg auf jeden Fall lohnenswert. Macht Lust auf mehr, und wenn man das hier mag, dann wird man die restliche Diskographie lieben. Wer ihn schon kennt, der kommt bei der nächsten Autofahrt oder dem kommenden Feierabendspliff voll auf seine Kosten. Mal was neues. So Dumdidum halt.
Dumdidum