Das Opus »Wu-Tang Forever« sollte, nach einer Reihe von erfolgreichen Soloprojekten, als aufpoliertes »Enter The Wu-Tang« (36 Chambers) fungieren. Mit RZAs wesentlich differenzierterem Produktionsstil gegenüber dem Debütalbum, markiert der Nachfolger das meist verkaufteste Album der Clan Karriere. Insbesondere die neue, kinematographische Art RZAs, die gewohnt schmutzig-düstere Tempel Atmosphäre deutlich breiter und tiefer zu kreieren, verleiht dem Album seine Monströsität. Vor allem scheitert es aber nicht an der selbstauferlegte Bürde, auf der Länge eines Doppelalbums interessant zu bleiben. Das liegt u.a. auch daran, dass hier der Clan als Ganzes besser ist, als nur die Summe seiner Einzelteile. Zumal sich Ol‘ Dirty Bastard noch wesentlich in die Gruppendynamik einbindet, bevor er auf dem darauffolgenden Album fast gänzlich verschwindet. Die Symbiose aus lyrischer Fingerfertigkeit – Cappadonna, U-God und Masta Killah treten hier deutlicher hervor – und der Koordination der neun MCs auf sauber produzierten Soundtrack Streichern, leistet dieses Album ohne Anstrengung. Einzig »Black Shampoo« sticht durch seine Thematik als fehlplatziert heraus. Überraschenderweise hinkt es dennoch dem Erfolg des Vorgängers hinterher. Roh und kantig zu klingen scheint authentischer zu sein, als der sauber ausproduzierte Gigant »Wu-Tang Foreve«r.
Wu tang forever