Abermals kehrt Wolfgang Voigt zu den Visionären von Astral Industries zurück und befindet sich erwartungsgemäß in bester Gesellschaft. Mit der »Rückverzauberung Exhibition« knüpft der Kölner Ambientpionier dort an, wo er 2015 als Nummer zwei nach Deepchord das exquisite Londoner Labels mit eröffnen durfte. Die Stücke ähneln daher nicht zufällig dem damals etablierten Tonus ausufernder Drones und immersiver Ambientpassagen, deren Durchsteigen keineswegs leicht fällt. In vier Stücken geht es über 100 Minuten in die Tiefen des Mariannengrabens und von dort bis hinter die dunkle Seite des Mondes. Wolfgang Voigt ist ja seit jeher Fachmann fürs Filmische im denkbar auditivsten Sinne – hier zeigt er, dass er diesen Ansatz quasi endlos fortsetzen kann, ohne sich auch nur einen Hauch von Redundanz zu erlauben. Wie vor sechs Jahren sind es vier ausufernde Stücke, in denen er zwischen Verwunderung und Verängstigung changiert, die Übergänge aber eher ausblendet. Das erfordert vom Hörer vor allem eines: Geduld und Willen, sich in dieses Album hineinzuhören ohne sich zwischendurch mal einen Wein nachzuschenken oder die Lunte neu anzuzünden. Das Album will in seinen abstrahierten Ambientlandschaften fotografiert und dokumentiert werden, wenn auch nur für den eigenen Geist. Mit sehr wenig entfaltet sich hier eine ganze tonale Fauna und Flora, deren vegetatives Ende von Beginn an absehbar erscheint – »Wall Ambient«, sozusagen. Omen können hier und dort erblickt werden, vage Annäherungen ans Unwirtliche. Viel konkreter werden weder die musikalischen noch die gefühlten Eindrücke.
Rückverzauberung Exhibition