Was erwartet man vom Debüthype eines Rap-Jünglings? Am besten gar nichts. Denn zu oft haben in den letzten Jahren Majorlabel-Veröffentlichungs-Schnellschüsse nach einem gecharteten Song zu Alben geführt, die so lange in den Erinnerungen der Menschen blieben, wie die Gewinner einer Casting Show. Höchstens. Der 23-jähirge Wiz Khalifa hatte mit Black & Yellow diesen einen Song, der ihn in Windeseile vom »Freshmen« zum Durchstarter machte. Die Zeichen für sein nun erschienenes Debüt Rolling Papers sind also auf Vergänglichkeit gestellt – es will der Gegenbeweis erbracht werden. Für diesen bemüht der Rapper aus Pittsburgh, Pennsylvania die Formeln, die sein 2010er Mixtape Kush & OJ auszeichneten: Entspannte Raps eines Dauerkiffers, über die einfachen und doch so angenehmen Dinge des Lebens. So leitet Wiz sein Album dann mit den Worten »And they say all I rap about is bitches and champagne« ein, um im Folgenden genau das zu bestätigen. Konsequent und kompromisslos einerseits, brutal langweilig andererseits. Gerne wird dabei der erfolgsbringende Drakesche Halb-R&B-Flow ausgepackt, bevor mit Fly Solo kurz vor Schluss eigentlich nur noch Bruno Mars im Refrain fehlt um den Hitparadenrap für Teenies vollkommen zu machen. Wiz Khalifa hatte mit Rolling Papers nicht vor, bestehende Vorurteile zu widerlegen. So ist es ihm als Kiffer wahrscheinlich auch egal, wenn er sich selbst in ein, zwei Jahren nicht mehr an dieses Werk erinnern wird.
Rolling Papers