Dass »…On Reflection« ein Album für Harold Budd ist, verselbstständigte sich kurz vor der Veröffentlichung der gemeinsamen Platte von William Basinski und Janek Schaefer. Gar der Sound dieses Albums könne Budd gewidmet sein, der vor zwei Jahren verstarb. Allerdings entstanden die fünf Tracks über die letzten acht Jahre – entsprechend sind sie künstlerisch mit Harold Budd verbunden, da ja alle Protagonisten im Feld von Ambient und Experimental unterwegs sind, sich an Zeit und Auflösung abarbeiten. Aber William Basinski und Janek Schaefer liefern mit »…On Reflection« keine Hommage an den Sound von Budd. Vielmehr driftet »…On Reflection« in viel formlosere Sphären, oftmals bestimmen Echos, Schatten und Drone die Muster der Stücke, während im Hintergrund die Reste von Melodien auseinanderfallen. Basinski und Schaefer haben auf diesem Album fragile Stücke und Spuren zusammengesetzt. Ausgangspunkt: ein Klavierstück aus dem gemeinsamen Archiv. Was wie ein trauriger Geist in der Ecke steht, mal mehr, mal weniger im Fokus des Albums. Was jedoch viel interessanter ist. »…On Reflection« setzt sich mit jedem Hören mehr im Inneren fest, holt Erinnerungen aus dem Unterbewusstsein hervor. Basinski und Schaefer verweben nicht nur Sounds, sondern halten auf diesem Album einen Moment in der Zeit fest, der sich mit jeder Sekunde verflüchtigt. Wer »…On Reflection« auf Dauerschleife stellt, für den lässt sich in diesem Album eine wortlose Meditation finden. Am Ende ist der Geist der Zeit ausgeliefert. Hätte Harold Budd wahrscheinlich gut gefallen.
". . . On Reflection"