Whitney Johnson operiert mit Zange und Skalpell an den Gehörgängen und meißelt die Hypnose direkt ins Trommelfell. Das alles geschieht natürlich nicht bei vollem Bewusstsein.Denn die Musikerin aus Chicago ist Profi.Du wolltest doch nur ins Schlaflabor, um deine Schlaflosigkeit behandeln zu lassen? Keine Sorge, Johnson liefert.Und zwar in allen Tonlagen.»Hav« wird zur empfohlenen Medizin, und während man an Kabel angeschlossen in den Dämmerzustand geschossen wird, vollführt die Experimentalistin ihre chirurgische Magie.
Die Musikerin hat sich mit vielen Dingen einen Namen gemacht: Neben ihren Kompositionen spielt sie Bratsche und Synthesizer und tritt als Sängerin auf. Unter dem Namen Matchess ist sie bekannt geworden. Irgendwo zwischen Drone und Psych-Rock hat die Amerikanerin schon alles ausprobiert. Mit ihrem nun veröffentlichten Album verarbeitet sie ihre Forschungen zum Kult des Hermaphroditen und pflanzt dabei die griechische Mythologie in das Unterbewusstsein ihrer Hörer:innen.Die hypnotisch ineinanderfließenden Klanglandschaften werden zum Beruhigungsmittel in einer aufgewühlten Welt. Wer nach einer Behandlung mit Johnson nicht besser schläft, dem hilft nur noch der Isolationstank.
Hav