Crystal Dorval alias White Poppy wollte ins Paradies, doch war noch nicht bereit. Bis sie es war. »Ataraxia« ist schließlich dort, wo die kanadische Künstlerin ihr inneres Eldorado gefunden haben will. So die Legende. Als Dorval 2016 erstmals »Paradiesmusik« schreiben wollte, war sie emotional noch nicht »ausgereinigt«. Die »Schattenarbeit«, die zur Erleuchtung notwendig ist, wurde zu ihren zwei Vorgängeralben »Paradise Gardens« (2020) und »Sound of Blue« (2023). Zum Glück für alle übrigen Spiritualisten! Denn damit wurde der Dream-poppige Weg geebnet, der die Künstlerin schließlich zum höchsten Chakra vordringen ließ.
»Ataraxia« will diese Reise darstellen und plätschert dabei über funkelnde Steine und grün-leuchtende Wiesen. Ein bisschen kitschig? Vielleicht. Die Leichtigkeit, mit der das Album bei einem Ohr rein und beim anderen wieder raus gluckst, kann gut oder schlecht sein. Möglicherweise wird man es nicht verstehen, wenn man sich nicht selbst auf seiner spirituellen Reise befindet. Oder man muss es als genau das nehmen, was es ist: Feel-Good für befreite Seelen, Leichtigkeit für schwere Tage oder »Schmerz, der in Schönheit verwandelt wurde«, wie das Album es selbst behauptet. In jeglicher Hinsicht: Es ist eine Reise für sich.
Ataraxia