Der ganz große Wurf ist es nicht, da müssten wir schon bis zum vierten Album warten. Kein veritabler Hit wie noch auf »Konkylie«, keine „Kelly“, die man noch durch jede Indieparty jagen konnte. »Infinity Pool« ist das Album der Transition der dänischen Band When Saints Go Machine, die über den Erfolg ihres letzten Albums selbst ganz erschrocken, aber dennoch erfreut war: »Wir haben einige der größten Auszeichnungen gewonnen, was eine Überraschung war. Aber das berührt in keiner Weise die Art, wie wir Musik machen, oder unsere künstlerischen Ideale.« Die liegen bei der Band um Sänger Nikolaj Manuel insbesondere darin, sich selbst zu überraschen – sonst könne man nach eigener Aussage auch gleich aufhören mit dem Musikmachen, Stillstand ist der Tod und so. So nimmt sie auch wohlwollend in Kauf, die ganzen Indiekids zu verprellen, die vor einigen Jahren noch meinten, in dem Vierer aus Kopenhagen ihre neue Lieblingsband gefunden zu haben, und packt der eigenen Weiterentwicklung willen einen obskuren Rap-Track mit Killer Mike als Opener und erste Single auf die Platte – der auch noch super ist. Doch den einen Signature-Tune gibt es hier nicht. »Infinity Pool« plätschert arty-farty als Ganzes vor sich hin und es braucht es einige Versuche, bis man halbwegs gut durchschwimmen kann: »Konkylie« hatte eine falsche Erwartungshaltung entstehen lassen, die für die düsterer gewordenen Tracks beiseite gewischt werden muss. Beim pumpenden »System Of Unlimited Love« und seinen versteckten Rave-Zitaten horcht man noch kurz auf, sowie beim schönen Abschluss »Slave To The Take In Your Heaven«, der trotz viel epic 80s Kitsch nie hässlich wird. Aber dazwischen sind ja auch noch eine ganze Menge Tracks, die es leider nur bedingt schaffen, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Infinity Pool