Zuletzt hatte man Sam Willis und Alession Natalizia (aka Walls) noch für den dronigen und Ambient-lastigen Sound ihres selbstbetitelten Debüts gefeiert. Doch davon – das wissen diejenigen, die sich das zweite Album »Coracle« angehört haben – ist nicht mehr viel übrig. Stattdessen hat die Popmusik Einzug gehalten – doch die Jungs aus London wissen sehr gut damit umzugehen. Davon zeugt auch »Into Our Midst«, die neben dem schmissigen Opener des Albums auch noch eine Reprise selbigen Tracks sowie die B-Seite »Idle Sway« bereithält. Hier gibt es jedoch keine Überraschungen, denn der wichtigste und beste Track der Single ist eindeutig »Into Our Midst« selbst. Mit einer mitreißenden Bassline, funky Percussion und spaßigen Stimmspielen hat dieser großartige Track das Potential, ein Sommerhit zu werden, der auf den Open Airs der kommenden heißen Jahreszeit die früh aufgehende Sonne in Empfang nimmt. Dessen legere Hymnenhaftigkeit treibt die Sehnsucht nach warmen Temperaturen voran und lässt jeden Dancefloor plötzlich in magischem Zeitraffer erscheinen. Die Reprise spinnt das noisige Element des Songs fort und es wird etwas düsterer. So nähern sich Walls für siebeneinhalb Minuten wieder ihren Wurzeln, auch wenn es hierbei dank straightem 4/4-Takt nicht zu sehr ausartet. »Idle Sway« ist mit gut drei Minuten vergleichsweise kurz gehalten und macht so allein schon den Eindruck als handele es sich hier um eine bloße Skizze. Wortwörtlich plätschert »Idle Sway« ziellos vor sich hin und bleibt wenig einprägsam, bis es langsam über eine halbe Minute lang ausfadet, und so leider nicht über den Status eines Lückenfüllers hinauskommt.
Into Our Midst