Ein düsteres Wummern bohrt sich durch die Gehörgänge. Rauschen aus der Vergangenheit? Ein verlorener Sound? Oder doch nur die allumfassende Verwirrung? Voltage Control wusste es vor dreißig Jahren vermutlich auch nicht so genau. Aber der rauschige Wahn funktioniert auch drei Dekaden später. Zeitgeistige werden sich vermutlich noch zumindest an »Apocalypse« erinnern, ein Track, der es Anfang der 1990er in verschiedene EBM- und Acid-Sets geschafft hat. Die beiden Erfinder des Projekts, Arno Peeters und Tibor Fülö waren ihrerseits Absolventen des Centre for Electronic Music (CEM) in den Niederlanden und dadurch, sowie darüber hinaus für ihre Zeit Pioniere.
Mit »Voltage Control 1990-1992« wird den beiden ein Tribut gezollt, dass diese Ära wieder aufleben lässt. Als Duo, das sich der Electronic Body Music der frühen Neunziger verschrieben hat, erforschen sie darin in acht Tracks die Grenzen von Tanzmusik und Synth-Punk, während ein Hauch von Industrial dabei das Kraftwerk im Hintergrund am Laufen hält. Dazwischen wird es ganz schön trancig. Die »Outer Space Symphony« schippt einen zum Mond und zurück, während man bei »Cybertron Technoid« fröhlich ums Elektroschrott-Lagerfeuer tanzt. Am Ende bringen einen Peeters und Fülö dann noch nach »Texas«, wo man die vierzig Minuten Zeitreisen-Kater ausschlafen kann.
Voltage Control (1990-1992)