Seit über 15 Jahren versorgt Vinnie Paz uns mit rauen Tönen. Seitdem hat er sich solo und als Teil der Jedi Mind Tricks, der Army of the Pharaohs und der Heavy Metal Kings eine breite Fangemeinde erspielt. Größtenteils geht es auf »God of the Serengeti« um Selbstdarstellung, Größenwahn und Battle-Raps. Das Ganze klingt dabei meist dramatisch und melancholisch, hauptsächlich sample-basiert, weniger synthetisch. Markant sind die Jack-Daniels-Rasierklingen-Stimme von Paz, und die vielen abstrakten Anspielungen auf Verschwörungen und Mystisches. Genau das hat mich auch streckenweise gelangweilt, denn wirklicher Tiefgang und Variation bleiben teilweise dabei aus. Das große Plus von Vinnie Paz ist seine Authentizität, aber O-Töne nach folgender Formel finde ich überflüssig: »Ich bin der König. Ich bin Gott. Ich bin das Monster. Ich bin der größte Hund.« Interessant hingegen ist ein Stück wie »Last Breath«: Hier wird Paz ausnahmsweise mal persönlich und gewährt Blicke unter die harte Schale. Auch »Jake LaMotta« ist so ein etwas anderes Stück: Paz scheint es gut zu gehen und das bringt er in einem persönlichen, Gute-Laune-Stück zum Ausdruck. Stark ist auch »You Can’t Be Neutral on a Moving Train«, auf welchem er kritische Töne zur amerikanischen Geschichte äußert (z.B. Sklaverei, Rassismus, Genozid). Weiterhin bemerkenswert ist das Allstar-Lineup am Mic und den Beats: DJ Premier, Psycho Les (Beatnuts), Scarface, Mobb Deep, La Coka Nostra, Kool G. Rap u.v.m. Einige dieser Kollaborationen schließen laut Paz den Kreis von seinen Anfangstagen zur Gegenwart, weil er seine Idole von damals an seiner aktuellen Musik beteiligt.
God Of The Serengeti