Review

Versalife

Chronoception

20/20 Vision • 2022

Boris Bunniks Liebe zur elektronischen Musik wurde in seiner Jugend durch eine verloren geglaubte Acid-House-Kassette seines Vaters aus den Neunzigern geweckt. Nach seinem Abschluss an der Hanze Academy of Pop Culture arbeitet der Niederländer heute mit Labels wie Delsin, Clone, Rush Hour, SOMA und Pinkman zusammen. Auf »Chronoception«, seinem zweiten Album für das britische Label 20/20 Vision als Versalife, lädt er mit schattigen Klängen, tiefen Bässen und roboterhaftem Funk zu einer kosmischen Reise ein. In seinem Track »Temporal Resolution« beginnt der Niederländer mit tiefen, düsteren Beats, die an ein gedämpftes Grollen erinnern. Nachdem kurz darauf der Bass einsetzt, gesellen sich Sci-Fi-artige Bleeps in unterschiedlichen Höhen hinzu. »Oculus« hingegen schafft es, trotz einer bestimmenden, Spannung aufbauenden Melodie ebenso hoffnungsvoll wie beruhigend zu wirken. Tiefe Klangnuancen gehen in hohe Töne über und lösen sowohl aufwühlende als auch erlösende Gefühle aus. Als vorletzter Track der Vinylversion überzeugt »Perceptual Time Delation« wieder mit helleren, harmonischeren Klängen, die eine überirdisch-magische Stimmung versprühen.