Wie aus der Herde herausstechen? Mittlerweile braucht es nicht mehr als einen eigenen Laptop und eine halbwegs taugliche Soundkarte, um sich selbst in den Himmel der besten Beatschmieden und Produzente zu befördern. Doch trotz dieser zahllosen Tracks, die jeden Tag im Internet landen, ragt das Berliner Label »Project: Mooncircle« mit seinen Künstlern aus diesem Wust. Im elften Jahr seit der Gründung kommt nun mit »Uprising« eine Zusammenstellung, die sich genau der Frage widmet, wie der Weg an die Spitze aussieht. Auf 33 Tracks präsentieren sich die verschiedensten Künstler von Robot Koch über submerse hin zu Kidkanevil & Daisuke Tanabe. Und auch auf »Uprising« gibt es Dinge, die einem mehr taugen als andere – doch die Atmosphäre ist beeindruckend. Losgelöst von den üblichen Schemen und Mustern entfalten sich hier Songs. Aus bloßen Skizzen wie »Reunion« von FiJi & Long Arm entwickeln sich Stück für Stück funkelnde Landschaften. Ambient, Leftfield, House, Electronica, HipHop, das sind alles die Dinge, aus denen sich diese Compilation zusammensetzt. Samples verschmelzen mit Rhythmen. Beats lassen Melodien schweben. Und nach zahlreichen Minuten bleibt man immer noch beim letzten Track von MockSun hängen. Denn »In Visions« taucht tief ein in den Raum, dreht sich unter Synthies und Beats hin und her, bevor sich das ganze Gebilde in die Stille verabschiedet. Manche Momente sind auffälliger, andere Momente rauschen nur so vorbei, doch sie gehören alle zu dem großen Ganzen, das »Uprising« ist. Ein Brocken an Kreativität und Talent, der in diesen Sounds glüht. Ein Leuchtsignal in der breiten und grauen Masse. Das kann man gar nicht übersehen.
Uprising