Erwartet habe ich von diesem Album erst mal nicht viel, weil in letzter Zeit zu viele Compilations aus dem Bereich einer zeitgemäßen »Retro-Musik« meine Handflächen berührt hatten. Die meisten dieser Zusammenstellungen erweckten oft eher den Anschein, dass man hier schnell Stücke aneinander gereiht hat, um ein wenig Extra-Geld zu kassieren. Seine langjährige Liebe zum Soul würde Craig Charles Derartiges natürlich verbieten. Und so beinhaltet »The Craig Charles Funk & Soul Club« eine bunte Mischung verschiedener Stimmungen, Tempos und Genres. Hauptsächlich höre ich Funk, Soul und Reggae und selbst wenn diese Kategorien nicht mehr zutreffen, hat der Sound immer noch den nötigen Groove und Soul. Nicht alle Stücke sind gleich gut, aber es sind auch keine richtigen Ausfälle dabei und die Mischung aus bekannten und unbekannteren Bands stimmt. Es wurde eher auf Qualität und nicht vermeintliche »Hits« gesetzt. Der Werdegang von Mr. Charles verdeutlicht dann auch, dass es gar nicht zu einer andersartigen Auswahl kommen kann: Craig Charles ist langjähriger Soul-Liebhaber, vielen wohl bekannt durch BBC-Radio, wo er die quotenträchtigste Sendung moderiert (»The Craig Charles Funk & Soul Show«). Schon seine Eltern hatten Soul und hätten ihn fast »Otis« genannt – beste Vorzeichen also. Danach verschlug seine Karriere ihn zum Fernsehen, ins Radio, in die Clubs und auf Festivals – stets war der rote Faden Soul. Aus diesen Erfahrungen entstand die eigene Kult-Party-Reihe, »Craig Charles Funk & Soul Club« und wer es noch nie zu einer dieser Abende geschafft hat, kann sich dank Freestyle Records die Party nach Hause holen. Mein persönliches Highlight hierfür ist übrigens »Seven Nation Army« von Nostalgia 77 & Alice Russell.
Martha High & Speedometer
Soul Overdue
Freestyle Records