Sagt ein Cineast zum anderen: Du, ich hab da was gefunden am Dachboden, kommst vorbei? Also kommt der andere rum und schiebt den ärgsten Film, weil: Das sind ja lauter Soundtracks aus den Sechzigern Siebzigern, größtenteils ungehört, sapperlott! Tja, da bleibt uns wohl nix anderes übrig, als alle 650 Bänder, also 29250 Minuten oder umgerechnet 78 Mal die originale »Star Wars«-Trilogie durchzuhören und eine Platte draus zu machen. Gesagt, gehört, gespult. Sdban Records bringt mit »The Belgian Soundtrack: A Musical Connection Of Belgium With Cinema 1961-1976« ein paar Songs auf Vinyl, die zum letzten Mal vor vielen, vielen Jahren in belgischen Schmuddelstreifen liefen und daher ein entferntes Verwandtschaftsverhältnis zum belgischen Kino pflegen. Heißt: Kann man kennen, muss man aber nicht. Hat mit den hansgezimmerten Dingern von heute jedenfalls nichts zu tun. Vielleicht ist die Sache deshalb so sexy – man kann sich die öffentlich zur Schau gestellten Schamhaarwuchereien in jedem dieser 16 triefendtropfenden Nackedeinummern ganz einfach vorstellen. Und darum geht es hier schon auch: Sex ohne Sex. Der gelernte Cineast sagt dazu milde lächelnd, gerade die frühen Siebziger seien in der Hinsicht ja die Blütezeit für solche Softpornos gewesen. Und weil man keine Ahnung hat, nickt man brav, weil: Man hat ja umgerechnet auch nicht 78 Mal die »Star Wars«-Trilogie gehört!
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