Review Dance

Various Artists

Tartelet – Contemporary

Tartelet • 2012

Seit über fünf Jahren stellt das Kopenhagener Label Tartelet Records unter Beweis, wie wichtig es für den aktuellen Techno-Zirkus ist. Aber nicht nur als Talentschmiede, die schon früh Musiker unter Vertrag nahm, aus denen später große Stars wurden, sondern gerade auch als respektierte Anlaufstelle, bei der die Künstler mit ihrem Schaffen hausieren gingen. Zu diesen gehörten und gehören u.a. Mikkel Metal, Whomadewhos Tomas Barfod (der das Label einst mitbegründete, sich allerdings inzwischen wieder da rausgezogen hat) oder die deutschen Kritikerlieblinge Brandt Brauer Frick. Nun hat sich das Label entschlossen, ein neues Kapitel in seiner Geschichte aufzuschlagen. Eine Compilation-Reihe soll Tartelets Namen in die Musikwelt tragen, dort festigen und eines Tages zur Plattenfirma mit Wiedererkennungswert machen. Diese Reihe heißt »Contemporary« und will dem Zeitgeist nachjagen. Nach eigener Aussage ist »Contemporary« »an eclectic cross-section of Tartelet artists who like to keep it current«. Was also für jedes halbwegs anspruchsvolle Label Standard sein sollte, hat sich Tartelet, das selbsternannte Heim für Techno und experimentellen House, auf die Fahnen geschrieben. Unter diesem Gesichtspunkt muss man allerdings gestehen, dass nicht besonders viel experimentell an dieser Zusammenstellung ist. UUnd viel Neues bietet sie, auch wenn neun von zehn Tracks eigens für »Contemporary« komponiert wurden, auch nicht. Aber es geht ja auch hier nicht darum die Zukunft vorauszugreifen, sondern um das Hier und Jetzt. So gesehen ist die Compilation prima: was Muff Deep langsam beginnt, treiben Kenton Slash Demon und James Braun weiter bis 2400 Operator mit schnellen Beats auf die Spitze treibt bevor Mikkel Metal das Tempo kurz vor Schluss wieder etwas rausnimmt. Schöne Labelschau, aber nichts Weltbewegendes.

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V.A.
Contemporary
ab 19.99€