Mit »Black Man’s Pride« haben Soul Jazz einen höchst aktuellen Ansatz gewählt, um die Studio One-Archive noch einmal unter anderem Blickwinkel durchzusehen. Statt rein musikalische Genealogien zu Rocksteady, Ska oder Dancehall zusammenzustellen, erinnert die Reihe, die mittlerweile in die dritte Runde geht, daran, wie sich durch die Hinwendung zum Rastafarianismus viele Musiker im Studio von Clement »Coxsone« Dodd verstärkt auf Afrika besannen, von der britischen Krone als Einfluss abzuwenden begannen und so zu einem anderen Selbstverständnis und Selbstbewusstsein fanden. Von 1970 bis 1977 reicht diesmal die Auswahl, wieder finden sich neben den unverzichtbaren wohlbekannten Namen wie Horace Andy Freddie McGregor oder Lincoln »Sugar« Minott einige ziemlich obskure Nummern. So haben die Gesänge von The Manchesters, hier auch mit ihrer einzigen Single als Mr. Manchester vertreten, oder den Mellodies eine fast choralartige Mehrstimmigkeit, ähnlich The Nightingales, die in ihrem Song »Jehovah« loben. Ebenfalls zu den raren Stücken gehört das rootsige »Get Up And Try« von Lloyd Jones & The Supernatural Six oder der Beitrag von Glen Miller, nicht zu verwechseln mit Glenn Miller, der die Sache schaukelnd zum Abschluss bringt. Zu den Höhepunkten gehört für mich »Satisfaction« von Errol Dunkley, mit wenig Reggae-typischen Harmonien und markantem Klavier-Bass. Möge es der Allmächtige mit Wohlgefallen hören.
Studio One Black Man's Pride Volume 3