Es steht dick »PRIVATE« drauf, da darf davon ausgegangen werden, dass hier das ganz rare Material drinsteckt. Ein paar Titel in die Suchleiste der digitalen Plattenbörse eingegeben, bestätigen die Annahme: Für die Originale, wenn sie denn überhaupt angeboten werden, müssen gelblich-braune Scheinchen hingelegt werden. Aber wir sind ja für die Musik hier. Die war in der »Spiritual Jazz«-Reihe immer gut – und zuletzt neu. Nachdem sich das Jazzman-Label mit der Reihe einen Namen dafür gemacht hatte, alte Spiritual Jazz-Stücke neuaufzulegen und zusammenzustellen, widmete man sich zuletzt der Gegenwart. Nach zwei Jahren in ebendieser reicht’s nun auch, es wird wieder zurückgegangen. Die hier versammelten Stücke kommen alle aus den USA, aufgenommen haben die Interpreten sie zwischen 1964 und 1987, um sie dann aus eigener Kraft, ohne Label, selbst zu veröffentlichen. Der Release enthält umfassende Liner Notes, die die individuellen Geschichten hinter den einzelnen Releases erzählen. Die Musik auf »Spiritual Jazz 14: PRIVATE« ist schneller zusammengefasst: Modal Jazz, Spiritual Jazz, viel Bläser, manchmal Vocals und dort am stärksten, wo lateinamerikanische Einflüsse zusätzlichen Sabor bringen. Die Compilation macht derart stark auf, dass Hörende schnell mit offenen Mündern und Gelbbörsen empfängnis- und ausgebensbereit dastehen. Ein kleiner, etwas dröger Durchhänger im Mittelteil entakutisiert die Kaufwut kurz, bevor Andrew McPherson sie wieder in hingebungsvoll entfacht.
Spiritual Jazz Volume 14: Private