Das Label Light In The Attic gehört zu den führenden Kräften des grassierenden Revivals für japanische Ambient- und City-Pop-Musik und legt nun den zweiten Teil der Compilation »Pacific Breeze« mit City Pop, Adult Oriented Rock (AOR) und Boogie beziehungsweise Funk- und Soul-Stücken vor. Neben einer Zusammenstellung von Japan Blues und »Tokyo Nights« auf Cultures Of Soul sowie der »Midnight In Tokyo«-Serie auf Mule Musiq steht diese keineswegs allein auf weiter Flur und kann anders als ihr Vorgänger nicht mit ganz so großen Namen – Taeko Ohnuki oder Haruomi Hosono etwa – glänzen. Stattdessen setzt die sich auf den Zeitraum zwischen den Jahren 1972 und 1986 erstreckende Compilation auf Beiträge von Eiichi Ohtaki oder Anri und begibt sich ansonsten auf eine Trüffeljagd durch hoch gehandelte Discogs-Schätze. Manche dieser Stücke sind auf Vinyl kaum noch zu haben, das Gros allerdings ist bekannt. Neben dem Wah-Wah-Funk der Mystery Kindachi Band, Anris Slo-Mo-Rock-Ballade »Last Summer Whisper«, dem Bassline-getriebenen Disco-Boogie von Piper sticht jedoch vor allem Kyoko Furatas »晴海埠頭« hervor – eine Perle, die allerdings schon 2016 auf der Werkschau »More Better Days« zu einem der wichtigsten Labels der frühen Achtziger enthalten war. »Pacific Breeze 2: Japanese City Pop, AOR & Boogie 1972-1986« bietet sich also zwar sicherlich als Einstiegswerk an, kann dem Bestehenden aber nicht allzu viel hinzufügen. Wer wirkliche Perlen sucht, wird anderswo fündig.
Dinosaur
Kiss Me Again
Week-End