Musiker wie Yves Tumor, HELM oder M.E.S.H. sind bisher kaum im Ambient-Fach aufgefallen. Anscheinend hatten die Stammkünstler des auf abenteuerliche Klänge spezialisierten Labels PAN auf ihren Festplatten aber wohl den einen oder anderen Track ohne Beat und mit viel Fläche, der dort zwischen kantigeren elektronischen Beiträgen vor sich hin schlummerte. Jetzt bekommen diese Stücke auf »mono no aware« reichlich Gesellschaft von recht ähnlichen Arbeiten aus dem PAN-Umfeld. Das Ergebnis ist nicht so sehr Stil- und Fingerübung als vielmehr ein Ertasten der Grenzen von Ambient, mit Ergebnissen, die sich mehr oder minder weit von den Gepflogenheiten des Genres entfernen. Während Yves Tumor über zarten Arpeggien ausgiebig Gebrauch von Field recordings in Gestalt eines weiblichen Monologs macht, setzt Labelgründer Bill Kouligas auf verzerrte Klänge und Irritationen des strömenden Kontinuums durch Störgeräusche. Eine radikale Revolution der Schwebeklänge ist nicht zu erleben, schließlich hat Ambient sich schon in der Vergangenheit in die unterschiedlichsten Richtungen bewegt und mit den Jahren eine Vielzahl von Sub-Genres angehäuft. Das ist aber auch nicht der Punkt bei »mono no aware«, eher könnte man in der Zusammenstellung einen indirekten Kommentar zur relativen Willkür bei der Klassifikation von Musik sehen. Und ein Plädoyer für weiterhin offen gehaltene Ohren, mit scheinbar sich selbst überlassenen Tönen überzeugend vorgetragen.
M.E.S.H.
Hesaitix
PAN