Review

Various Artists

Mogul 4

Themes For Great Cities • 2018

Reissue des Jahres 2023

Langsam aber sicher muss man sich fragen, was denn im Rheinwasser steckt, dass aus Düsseldorf gebündelt so viel gute Musik kommt. Wahrscheinlich liegt es weniger am Rhein denn mehr am hiesigen Bier mit dem wunderbaren Namen ›ALT‹. Ob Füchs’chen Alt oder Schumacher Alt, die malzige obergärige Bierspezialität steht nun schon länger für Tanzmusik der besten Art und Weise. Und das beweist das Düsseldorfer Label Themes For Great Cities mit ihrer Katalognummer 15, »Mogul 4«, besser denn je.

Die Phaserboys gehen ins »Tenniscamp« und machen da weiter, wo sie mit der eigenen EP aufgehört haben. Spaßiger Kleintanzenflächenfüller mit reichlich Ideen und shakender Attitüde auf der Bassline. Die Labelbosse von Aiwo – hier als Aiwo Posse betitelt – kümmern sich sogleich auch um die B2. Hinter »Your Love« verbirgt sich auch eine geschmackvolle Chicago-Nummer, die beweist, dass man Trends nicht einfach abklappern kann und eine hyperactive-but-dreemy-Nummer irgendwie immer geht. Wer sich nun fragt, wo denn der Düsseldorfer Anteil an der Platte versteckt sei, wo hier doch bis jetzt den Mülheimern gepriesen wurde, der halte sich nun fest. Denn die ersten kritischen Worte über das Werk von Wolf Müller folgen (Keine Sorge; sie werden nicht wirklich kritisch ausfallen): »Der Vogel Aus Der Unterwelt« fügt dem Oeuvre des Dschungelliebhabers und Maultrommel-Virtuosen keine neue Facette hinzu. Dafür ist der Kosmos, den Wolf Müller in den letzten Jahren aufgezogen hat, mittlerweile zu konsequent erzählt worden. Was dies nun bedeutet: Die B1 hier ist natürlich immer noch besser als 99% von dem, was man woanders findet.

Knaller der Platte ist aber sicherlich der »Wir stecken alles ins DAW und schauen was rauskommt«-Track des bis dato vornehmlich als airquote Neo-Kraut-Band auftretenden Quartetts Stabil Elite aus der Landeshauptstadt. Hier gibt es Fingerübungsüberschuss ohne Ende: Böse dahinwatschelnde Bass-Line, Toni-Lionni-Piano-House-Breaks (no joke!), Gitarren-Flächen und sich öffnende und wieder schließende Acid-Lines. Ey, mal ein großes Chapeau, ein saftiges Lol und Kudos. »Snack Jam« muss man sich erstmal trauen. Macht weiter so Themes For Great Cities und Freundeskreis.

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