Zwischen Jazz und Japan gibt es eine besondere Beziehung. Was spätestens die meisten Menschen wissen, wenn sie einen Roman des Erfolgsautors Haruki Murakami gelesen haben. Doch diese faszinierende Verbindung lässt sich auch durch andere Werke heutzutage noch entdecken. Bereits vor anderthalb Jahren veröffentlichte das Label BBE Records eine Zusammenstellung mit verschiedenen Stücken bekannter Jazzmusiker des Landes. Nun folgt der zweite Streich in Form von »J-Jazz Deep Modern Jazz From Japan 1969-1983 Vol.2«, der erneut die gesamte Bandbreite des Genres im Land der aufgehenden Sonne zeigt. Fünfzehn Stücke überspannen hier mal eben fünfundzwanzig Jahre Musikgeschichte eines Landes. Doch das gelingt der Compilation ziemlich wunderbar. Im »Dragon Dance« von Makoto Terashita und Harold Land halten vor allem Klavier und Bass das Stück zusammen, das tief in den Modal Jazz eintaucht. Das Electro Keyboard Orchester bringt eher futuristische Klänge ein, was sich durchaus in gesampelter Form gut auf dem Soundtrack von Cowboy Bebop gemacht hätte. Und das Takashi Miyasaka Quintet besorgt feinsten Jazz für späte Stunden. Vor allem die Dichte beeindruckt einfach nur, in der sich hier neue Künstler entdecken lassen – denn, zugegeben, japanische Jazzkünstler dürften weiterhin eher unbekannt für eine Vielzahl an Menschen bleiben. Was eben mal daran lag, dass es gar keinen vernünftigen Anknüpfungspunkt, keinen Einstieg gab. Dies änderte sich mit dem ersten Teil dieser Compilation. Der zweite Teil ergänzt noch einmal wunderbar, was einem da bisher verborgen blieb und welchen Variationsreichtum es im japanischen Jazz gibt. Eine wichtige, eine besondere Zusammenstellung. Und wer weiß: Vielleicht ja nicht der letzte Teil der Serie. Genug zu entdecken dürfte es weiterhin geben.
J Jazz Volume 2: Deep Modern Jazz From Japan 1969-1983