Review

Various Artists

Hyperdub 10.1

Hyperdub • 2014

Hyperdub hat sich in den zehn Jahren seines Bestehens den Ruf als eines der wichtigsten Plattenlabels für elektronische Musik immer wieder neu erworben. Bis heute ist es eine der spannendsten Adressen für Bassmusik aller Art, hat sich jedoch zunehmend in andere Richtungen geöffnet und Entdeckung über Entdeckung zutage befördert – darunter die Debütalben so unterschiedlicher Künstlerinnen wie Laurel Halo Fatima Al Qadiri oder Jessy Lanza Zum 10. Geburtstag gibt es gleich vier Compilations mit verschiedenen Schwerpunkten. Den Auftakt macht »Hyperdub 10.1« mit einer Auswahl aus dem Kernprogramm – clubtaugliche Bassmusik. Dem Vorbild von »Five Years Of Hyperdub« folgend, gibt es auch diesmal eine CD mit neuen Produktionen und eine mit bewährtem Material aus dem Katalog. Dubstep findet sich noch vereinzelt unter den Klassikern, bei den jüngeren Tracks dominieren Juke, Footwork und Verwandtes. Neben den bekannten Produzenten des Hauses – Burial Cooly G DVA DJ Rashad Mala oder Labelchef Steve Goodman aka Kode9 – gibt es denn auch einige neue Namen: Taso & Djunya etwa liefern mit »Only The Strongest Survive« einen »sozialdarwinistischen« Footwork-Beitrag. Den kontert Heavee mit seinem »Icemaster«, dessen dauergelooptes Sample »I Need A Blanket ‘Cause I’m Cold, Motherfucker« als Stimme all derer auftritt, die im generalisierten Konkurrenzkampf längst abgehängt sind, aber gleichwohl tanzen wollen. Sich bei der rundum überzeugenden Zusammenstellung von »Hyperdub 10.1« zu beklagen, dass jemand fehlt oder unterrepräsentiert ist, hilft wenig (wobei es trotzdem schade ist, dass die grandiosen LV mit gerade mal einem Titel vertreten sind).