Der im vergangenen Sommer im Alter von 90 Jahren gestorbene Produzent Dick Essilfie-Bondzie hat für die ghanaische und überhaupt die westafrikanische Musik Großes geleistet. Dabei hatte seine Familie eigentlich dafür gesorgt, dass er ein Studium in England absolvierte und einen »anständigen« Beruf im Staatsdienst ergriff. Was ihn nicht davon abhielt, Ende der Sechziger, in einer Partnerschaft mit Philips, das erste Presswerk Westafrikas zu eröffnen. In den Siebzigern nahmen ihn seine Labels Essiebons und Dix dann schon derart ein – und waren so erfolgreich –, dass er seine bisherige Laufbahn aufgab und sich ganz der Musik widmete. Mit dem Resultat, dass Essiebons eine der berühmtesten Adressen für Highlife und Afrobeat wurde. »Essiebons Special 1973-1984« versammelt Raritäten wie das entwaffnend eingängige »Shakabula« von Santrofi-Ansa und weniger bekannte Nummern von Künstlern wie CK Mann oder dem Organisten Ernest Honny, der seine Farfisa (?)-Klänge in gleich vier sehr charmant funky Nummern darbietet. Diese Aufnahmen wurden, wie zwei weitere Titel, seinerzeit nicht veröffentlicht und haben jetzt zum ersten Mal ihren Weg auf einen kommerziellen Tonträger gefunden. Befürchtungen, es könnte sich um weniger wichtiges Material handeln, sollten sich beim Hören von selbst zerstreuen.
Essiebons Special 1973-1984