Es grenzt an aus-drei-Metern-übers-leere-Tor-schießender Unmöglichkeit, dieses Zwischendings aus Festival und Label nicht gut zu finden. Da tut sich nämlich was, bei XJazz!, in Berlin – von Leuten, die gerne träumen oder zumindest mal geträumt haben. Die tummeln sich hier alle, ein Zusammentun von der und dem und allen gegenwärtigen Geistern – allen voran Jazzpreis-Liveact des Jahres Moses Yofee und Szabi Bognár, den manche auch als Àbáse kennen. Das mag manchmal ein bisschen radikal nach Ethnowiesenfestival klingen, aber so ist das halt. Wo gehobelt, da auch Synthesizer. Wer zu XJazz! geht, erwartet aber eh kein Standardgeklimper. Da wird im Namen des Zeitgeists noch gut auf die Cooljazz-Konvention geschissen. Und gesungen. Getrötet sowieso. Es ist ja XJazz, bei »Entangled Grounds« umso mehr – auch wenn man uns hier eine »Feier von Identität, Innovation, Resilienz und Verwobenheit« in die Ohren pflanzen will, weil, na ja, Pathos, sicher auch schön! Außerdem muss man ja nicht alles toll finden bei XJazz! Aber es ist halt echt Aus-drei-Meter-übers … genau, unmöglich, das nicht gut zu finden.
Entangled Grounds - The Sound Of Xjazz! Berlin