Review

Various Artists

Cadence Revolution: Disques Debs International 2

Strut • 2020

Ein Label nach sich selbst zu benennen, hat etwas Selbstbewusstes. Wenn man dabei zugleich das langlebigste und produktivste Label der französischen Antillen gegründet hat, scheint das mit dem im Namen prangenden Stolz aber zumindest nicht unangemessen. Der aus Guadeloupe stammende Musiker, Komponist, Produzent und, nun, Labelbetreiber Henri Debs hat mit seinen Disques Debs International in den 1950er Jahren begonnen, danach ging er bei den Namen stets lakonischer vor, zunächst mit Disques Debs und 1984 dann als dessen Nachfolger schlicht Debs. Über 400 Titel erschienen allein auf dem Mutterlabel. Aus der Zeit von 1973 bis 1981 stammt die Auswahl, die Strut jetzt zusammengetragen haben. In der kreolischen Musik der hier vertretenen Bands von Les Vikings über Koumbit bis zu Super Combo vermischen sich Calypso bzw. haitianisch mitinspirierter »Cadence-Lypso«, Reggae, Salsa, Zouk, Jazz und Stile wie Gwo Ka oder Biguine in wechselnden Anteilen, manchmal kommt auch, wie bei der Band Galaxy, ein bisschen »Disco Funk« hinzu. Alles mit so einem aufgekratzten, im Kern stoischen und vielleicht gerade dadurch umso heftigeren Groove. Debs selbst ist 2013 gestorben. Sein Andenken halten Strut mit dieser schon zweiten Compilation aus seinem Katalog sehr elektrisierend wach.