Ständig das Geheule, dass die deutschsprachige HipHop-Szene im internationalen Vergleich abstinkt. Ein Taschentuch auf die Tränen aller Jammerlappen dürfte Beat Fight #2 sein. Im Oktober des letzten Jahres trafen sich zwölf Produzenten aus Deutschland und Österreich im ausverkauften Club Bahnhof Ehrenfeld und stellten sich dem Wettbewerb mit vier Runden im K.O.-Verfahren. Die Jury aus Falk Schacht, DJ Mad, Tropf und Roe Beardie ermittelten so zusammen mit dem Publikum den Sieger – der zum zweiten Mal Dexter hieß. Doch so wenig überraschend das Ergebnis, so stark sind die anderen Beiträge, die Melting Pot für alle damals Abwesenden auf Vinyl gebannt hat. Sklerotium von
Hieronymuz schiebt einen anständigen mystischen Beat, während Shukos Franco einen knarzenden Bass zu einer umherspringenden Melodie stellt. Dabei kommt die Platte weniger wie eine Compilation rüber, sondern tatsächlich wie ein zusammengehöriges Album. Sämtliche Beats brauchen den internationalen Vergleich dabei nicht zu scheuen –egal, ob sie verspielt oder traditionell sind. Vielleicht fehlt als einziger Punkt ein stärker elektronisch-geprägter Sound, der das Bild der hiesigen Produzentenlandschaft abrunden würde. Auch wurde etwa auf das Publikum und Zwischenansagen komplett verzichtet. Es sprechen nur die Arbeiten für sich. Aber auch so bietet Beat Fight #2 alles, was es braucht, um entspannt den Nacken in Bewegung zu setzen.
Beat Fight #2