Review World Music

Various Artists

Angola Soundtrack 2

Analog Africa • 2013

Als sich 2010 der erste Teil von Angola Soundtrack beim Preis der deutschen Schallplattenkritik in der Kategorie »Black Music« überraschenderweise gegen Aloe Blacc durchsetzte, war das wohl mehr als eine Genugtuung für den unermüdlichen Kompilierer und Analog Africa-Labelbetreiber Samy Ben Redjeb. Schon vor vier Jahren schrieb er in den bereits damals umfassenden Liner-Notes (auch diesmal sind sie wieder über 40 Seiten lang), dass dieser spezielle Mix afrikanischer Stile wie Semba, Rebita und Kazucuta süchtig machen könne und deshalb Vorsicht angebracht sei. Damit hat er nicht übertrieben, denn der Rezensent bekommt seit einigen Tagen das hypnotische »Bongololo«, einem Fieber gleich, einfach nicht mehr aus dem Kopf. Und auch dem Rest der Sammlung voller energetischer Gitarrenlinien, einprägsamer Melodien, vertrackten (Poly-)Rhythmen und unglaublicher Spielfreude kann ein nicht zu unterschätzendes Abhängigkeitspotenzial attestiert werden. Die Zeit rund um Angolas Unabhängigkeit im Jahre 1975 war musikalisch betrachtet eine sehr innovative, wie der Untertitel ja auch nahelegt. In unglaublich kurzer Zeit nahmen die drei Labels Rebita, N’Gola und CDA etwa 800 Platten auf, von denen hier 21 der herausragendsten Songs versammelt sind. Viele atmen den damaligen Geist der (bevorstehenden) Befreiung und zelebrieren den ansteckenden Vibe ausgelassener Lebensfreude.