Natürlich wird Van Dyke Parks auf immer und ewig zu aller erst für seine Kollaboration mit Brian Wilson und den Beach Boys in Erinnerung bleiben. Für sie schrieb er Songs wie »Heroes and Villans« oder »Surf’s Up«. Dass er auch stets als Solokünstler zu überzeugen wusste, beweist »The Super Chief« einmal mehr. Inspiriert von einer Zugreise quer durch die Staaten im Jahr 1955 versammelt Van Dyke Parks hier Arbeiten für Soundtracks – teilweise von Filmen, die so umgeschnitten wurden, dass seine Musikstücke wegfielen, oder die nie einen Kinostart erlebten. Deshalb waren einige der Kompositionen bis zum letzten Record Store Day unveröffentlicht. Die musikalische Reise gen Westen wird selbstverständlich von dem typisch Van-Dyke’schen Orchestereinsatz begleitet: voll, warm und dennoch unaufdringlich. Dazu kommen je nach Filmszene und Zugstation verschiedene Einflüsse aus Country, Folk oder sogar Flamenco. Sehr auf Traditionen bedacht kommen Fidel, Banjo oder Marimbas zum Einsatz. Die Stücke pendeln zwischen ausformulierten, längeren Kompositionen und kurzen Miniaturen. So kann man sich das Titelstück gut als Abspannmusik eines Thrillers vorstellen, während etwa »Bed Of Stones« eher dazu dient, eine bestimmte Stimmung zu erzeugen bzw. zu betonen. Durch wiederkehrende Zuggeräusche ist »The Super Chief« nicht nur eine Reise durch Filmgenres zwischen Western und Film Noir, sondern tatsächlich mit einer Bahnfahrt durch die USA vergleichbar, die endlich im Chateau Marmont in Los Angeles endet.
Super Chief