Mussten die Fans auf das letzte Album »Father Of The Bride« sechs Jahre warten, so sind es bei »Only God Was Above Us« wieder stolze fünf – und diesmal ist es nicht einmal ein Doppel-Album geworden… Enttäuschen dürften die zehn neuen Songs niemanden, wirklich überraschen aber auch nur wenige. Denn das fünfte Werk von Ezra Koenig und Co. klingt so typisch nach Vampire Weekend, dass dieses große Déjà-vu fast schon an Selbstplagiat grenzt. Ständig glaubt man sich an bereits bekannte Melodiefetzen, Sounds oder Songatmosphären aus dem Œuvre des New Yorker Indie-Pop-Trios zu erinnern: Klingt »Gen-X Cops« jetzt eher nach »A-Punk« oder »Diane Young«? Erinnert der schräge Chor von »Mary Boone« nicht ein wenig an »Ya Hey«? Ist die unter hellen Melodien versteckte Hektik von »Classical« nicht auch in »Flower Moon« zu hören? Dieses selbstreferenzielle Vexierspiel scheint durchaus gewollt zu sein, denn Koenig setzt sich in seinen Texten mit seinem eigenen Erbe, seiner persönlichen Entwicklung und seinem Platz in der Geschichte auseinander, was sich wiederum gut auf die Band als Ganzes übertragen lässt. Die Akzeptanz des Älterwerdens und der Vergänglichkeit muss keineswegs abgehangen und bräsig daherkommen, sondern kann auch gerne so energiegeladen, manchmal überladen und voller Anspielungen auf die schönen alten Zeiten klingen
Only God Was Above Us