In einem dreijährigen Arbeits- und Aufnahmeprozess haben Mika Vainio und Franck Vigroux einen schweren Brocken von einem Album vorgelegt. Verschreckt »Peau froide, léger soleil« anfangs mit böse entmenschtem Lärm, kratzend kreischenden Beats und schnalzenden Störgeräuschen, pendelt die Musik später zwischen extremem Folterkammer und super entspannten Meditations-Ambienten. Dazwischen überraschen EBM- und Electro-beeinflusste Strukturen, fiese Hochfrequenzen, schabende Endzeit-Untermalungen, rhythmischer Harsh Noise, statisch aufgeladene Starkstrom-Entladungen, Subbässen, spaciger Raumschiff-Ambient, gefährlich bis bedrohlich klingende John Carpenter-Atmosphären, geheimnisvolle Gitarrenklänge zu rückwärts abgespielten Kick-Drums, Vokoder-Stimmen und tiefgefrorene Kreissägen-Sounds zu mikrotonale Klang-Konstruktionen. Mika Vainio (Pan Sonic, Ø), bekannt für elektronische Musik zwischen analoger Wärme und elektronischer Rauheit, steuert hier seine berüchtigt brutalistischen Grooves bei, während Franck Vigroux (Gitarrist, Turntablist, Tonband-Manipulator und Electronic Performer) der schon mit Reinhold Friedl, Zeena Parkins und Elliott Sharp zusammen gearbeitet hat, für die bedrückenden abstrakten Texturen und Tongebilde verantwortlich zeichnet. Ein großartiges, schroffes und scharfkantiges Werk!
Peau Froide, Léger Soleil