Spätestens nach Aufkommen der Juke/Footwork-Welle der vergangenen Jahre war klar, dass eine umfassende Werkschau eines der wichtigsten House Labels aus Chicago, wenn nicht eines der wichtigsten House Labels überhaupt, nicht mehr lange auf sich warten lassen kann. Mit »Hardcore Traxx: Dance Mania Records 1986 – 1995« zieht Compilation-Vorreiter Strut Records diesen überfälligen Schritt jetzt nach und veröffentlicht eine tatsächlich sehr umfassende Auslese dieses bedeutenden Labels. Umfassend vor allem darin, weil Strut hier von vornherein klar macht, dass Dance Mania mehr war als der als gemeinhin verschriene Ghetto-House-Imprint, sondern mit Bedacht alle Facetten des stolzen Labelkatalogs vorselektiert. Hier haben alle Platz, seien es Tim Harper und Vincent Floyd, die mit ihren Frühwerken tief eintauchen in sphärische Synthnebel Marke Larry Heard, aber auch Robert Armani und Paul Johnson, die Kick und Bass stets auf Anschlag drehen und sich auf rudimentäre, aber effektive Melodien konzentrieren. Die Hits dürfen da nicht fehlen, ob von den House Master Boyz oder Hercules und natürlich der allseits präsente »Ghetto Shout Out« vom Parris Mitchell Project. Hier ist doch tatsächlich alles Hit irgendwie. Und das darf ruhig als Kompliment gewertet werden, schließlich gab Dance Mania in der untersuchten Zeit auch in regelmäßigen Abständen mehr als nur einen Fehlschuss ab.
Hardcore Traxx: Dance Mania Records 1986-1995