Sherard »DJ Stingray« Ingram. Carl Craig. Anthony »Shake« Shakir. Kenny Dixon Jr. So, Sabber abwischen und total unvoreingenommenen Journalismus machen. Genau das ist aber alles andere als einfach. Nicht, weil die Ehrfurcht lähmen würde, sondern weil die 12 »Programs«, die uns das offene Kollektiv Urban Tribe in obiger Konstellation vorlegt, unbequem sind und sich den üblichen Kategorisierungen entziehen. Natürlich kann man spekulieren, dass der Drexciyaner Ingram hinter Nummer 5 steckt , KDJ auf Program 12 ausgelassen der Blaxploitation frönt, Craig für die Synthpornographie zuständig war und die humorlosen Drums des Openers aus Shakirs Maschinenpark stammen. Aber: Credits? Fehlanzeige! Diese Ungewissheit mag auch der Grund dafür sein, weshalb »Urban Tribe« bisher eher spaltet als seine in anderen Konstellationen aufgenommenen Vorgänger. Oder daran, dass sich das House-Publikum, sophisticated or not, immer noch schwer tut mit rotzigen Skizzen, die sich – nicht nur aufgrund ihrer an Beattapes erinnernden Länge – nur bedingt als Tools einsetzen lassen. Ich für meinen Teil empfinde genau diesen Umstand als wohltuend und Urban Tribe als lohnende Herausforderung.
Matthewdavid
Mycellium Music
Leaving