Review

Trickski

Unreality

Suol • 2011

Das erste Missverständnis, das es sofort zu entsorgen gilt: Unreality ist gar nicht das reine Slow-House-Album, für das es oft gehalten wird. So halten sich hier die Stücke höherer (besser: normaler) und niederer Gangart durchaus die Waage. Zweiter Punkt, der durchaus bemerkenswert ist: Trotz einem Faible für kühle, delikate, elegante ingredienzien aller Art – sei es die chiriurgisch sezierte Hi-Hat oder die schneidig spitze Kickdrum – bestechen die beiden Berliner Trickski mit einem kohärent warmen Sounddesign, das die Kälte der einzelnen Elemente gekonnt zu absorbieren vermag. Dritter und entscheidender Punkt: Trotz kleinerer Schwächen und Unausgewogenheiten (so strotzen Stücke wie Jazzmagazine, Miami Face Interlude und PBK Interlude vor Ideen, werden allerdings nur skizziert und kratzen leider nur an der 1-Minute-Marke) bleibt Unreality ein hervorragendes Erstlingswerk, das mit einer Handvoll sicherer Hits aufwarten kann. Gerade die ein ähnliches Konzept verfolgenden Wilderness und Beginning gilt es hier löblich zu erwähnen. Behutsam bauen sich die Grooves auf, schichten geduldig die einzelnen Bestandteile, kokettieren mit den erlesen ausgewählten Samples und entledigen sich der aufgestauten Energie just im richtigen Moment in hypnotischer Ekstase.