Das musikalische Familienunternehmen Trees Speak aus Arizona verblüfft seit 2020 mit einer recht hartnäckigen Produktivität. Zwei Platten pro Jahr waren für das Vater-Sohn-Duo bisher Standard, 2021 hatten sie es sogar auf ein Doppelalbum (»Vertigo of Flaws«) gebracht. Dass sie 2022 eine Pause einlegten, fällt erst im Nachhinein auf, allerdings waren sie in dieser Zeit auch ausgiebig auf Tour. Nun geht es mit »Mind Maze« zuverlässig weiter. Musikalisch halten Daniel Martin Diaz und Damian Diaz ihren Kurs, pflegen ihre Verehrung für Kraut-, Psychedelic- und Progrock über No Wave und Postpunk bis hin zu Sechziger-Jahre-Soundtracks (»Sospetto« knüpft an italienische Gialli an). Dabei machen sie längst nicht alles im Alleingang: Für ihre Aufnahmen in New York holten sie sich diverse Gäste wie Gabriel Sullivan von Giant Sand. Mit jeder neuen Platte von Trees Speak wiederholt sich die Frage, was sie eigentlich mehr leisten, als ihre Vorlieben in einen eigenen Fluss zu bringen, ohne dabei unbedingt neue Musik zu schaffen. Auch diesmal lautet die Antwort: Sie tun es auf so charmante Weise, dass man ihnen gerne dabei folgt. Vielleicht mehr mit Nostalgie als mit Vorfreude auf die Zukunft. Aber gewiss ohne Langeweile. Nur der Kraftwerk-Klau »Machines Speak« wäre in seiner Plakativität nicht nötig gewesen.
Mind Maze