Hier sind sie wieder, Göteborgs Darlings, Treasury Of Puppies, die durch diesen Titel automatisch auch den Titel der Lieblingsband der Schallplatten-Bohème innehaben. Die zweite Runde des lakonischen Schweden-Spoken-Word also. Oder wie die Liner Notes das Genre androhen: Art-Rock. Die Musik widerlegt diese grobe Anschuldigung schnell, ein paar E-Gitarren-Riffs machen zum Glück noch keine Rock-Musik. Im Vergleich zum Debütalbum ist »Mitt Stora Nu« tatsächlich eher aufgeräumter und gleichzeitig – größer. Charlott Malmenholts und Joakim Karlssons Sound wirkt jetzt perfekt konzentriert; das Selbstbewusstsein ist da, die Sache einfach durchzuziehen, ohne Experimental-Passagen zum Ausweis des eigenen Anspruchs forcieren zu müssen. Über langsame Soundcollagen, lange gehaltene Synths, naive Klavierklimpereien und übersichtliche Tonfolgen redet einer der beiden irgendwas. Die Sprache ist Schwedisch, die Vortragsweise non-expressiv. Deswegen schwer zu sagen, ob Tipps für die Backofenreinigung vorgetragen werden, oder ein schwerwiegender Abschied das Thema ist. »Mitt Stora Nu« jedenfalls ist in seinem Wesen vielmehr Post-Punk als Art-Rock, so würde Sneaks klingen, hätte sie einen schwachen Kreislauf, eine Schwäche für Ibuprofen und Zimtschnecken, und würde sie auf Förlag För Fri Musik veröffentlichen.
Mitt Stora Nu